zauberhaftes Mokkaservice mit der Bodenmarke W 1763 Germany
Das Mokka -Service
der kleine Bruder des Kaffee-Service
Wenn einige der Stücke später noch zusätzlich mit der Klebemarke von Schaubachkunst versehen wurde, so handelt es sich sicher um solche, die nach dem Konkurs der Fraureuther Fabrik von Heinz Schaubach erworben wurden. Sie könnten schon fertig dekoriert gewesen sein oder wurden ggf. in der Malerei von Heinz Schaubach in der Zeit von 1926 bis 1933 weiterverarbeitet, in der Zeit, in der am Standort Wallendorf noch kein neues Porzellan hergestellt werden konnte.
Einige ausgewählte Stücke finden sich später in der Produktion von Schaubach, Schaubach VEB und der Wallendorfer Porzellanfabrik wieder. Wenn es sich um Fraureuth Modelle gehandelt hätte, wäre dies nicht möglich gewesen, denn alle Modelle von Fraureuth sind in das Eigentum der Gebrüder Heubach AG in Lichte gefallen und konnten damit nicht am Standort Wallendorf neu aufgelegt werden.
Die Lösung kann (nur) darin liegen, dass es sich bei diesen um Alt-Wallendofer Modelle handelt, die Formen daher am Standort Wallendorf verblieben sind und somit dort später wieder in die Produktion aufgenommen werden konnten.
Das war es von
Ihrer Porzellanforscherin
Sylvia D. geb. Koge
Das vorstehende Foto aus einem Handelskatalog für Thüringen des Jahres 1952 zeigt aus meiner Sicht das vorgestellte Mokkaservice; auch hier hat die Zuckerdose keine Henkel. Dies belegt, dass das Service noch bis in die 50er Jahre hinein von der Firma Schaubach-Kunst nach den alten Formen hergestellt wurde. Ob noch die gleiche Rosette oder bereits das neue Modell analog dem Kaffeeservice verwendet wurde, ist leider nicht zu erkennen. Eine passende Mokkatasse (mit Füßchen) ist noch nicht in meiner Sammlung; allerdings kommt mir gerade eine Idee, was die Untertasse betrifft...Ach sorry, ist ja in der Sammlung meines verstorbenen Vaters Heinz Koge am Heimatort, so dass ich sie gerade nicht genau untersuchen kann. Aber Foto anbei - auch Watteaumalerei und Rillenstruktur - das könnte passen, nein - wow - sie ist es tatsächlich.
Hier noch eine Sensation - die Zeichnung der Tasse und der Untertasse
Sammeltasse der Marke Schaubach - Kunst basierend auf einer Alt-Wallendorfer Form
(nähere Erläuterungen unten)
Nachfolgende noch eine Vase der gleichen Form Nr. 529
mit einem gänzlich anderen Dekor (Nr. 408)
Die vorstehende Vase von Schaubach-Kunst hat eine sehr elegante Goldverarbeitung. Wenn Sie einmal genauer hinschauen, erkennen Sie, dass der Goldrand zweireihig gestaltet ist, eine Reihe glänzendes und eine Reihe mattiertes Gold. Dies wirkt sehr edel. In der gleicher Weise ist der Sockel gestaltet. Die tieferliegenden Schichten sind mattiert, die Erhöhungen glänzend gearbeitet.
Schaubach-Kunst Wallendorf - 37 cm große Vase von Heinz Schaubach
Modell Nr. 564, siehe vorstehende Galerie, Foto rechts oben
Goldrelief auf Elfenbeinglasur
Vase von Schaubach-Kunst
mit der Modellnummer 2003 in der Größe 2 (II) - 24 cm,
Dekor Nummer 633 (635?) - Rose in Goldrelief, Elfenbeinglasur,
Maler Nr. 15, nicht farbig ausstaffiert, Blätter in Vollgold
drei Vasen von Schaubach-Kunst
mit der Modellnummer 2003 in der Größe 2 (II) - 24 cm,
verschiedene Dekore
Vorstehend eine Vase, bei der nicht das Dekor sondern die Form besonders selten ist;
es handelt sich ein eine Vase von Schaubach-Kunst mit der Modellnummer 2092
Vorstehend eine weitere Vase von Schaubach-Kunst bei der die Form außerst selten ist;
und die bisweilen auch als Lampenfuß verwendet wurde
Vase mit der Modellnummer 2082 in der Größe von 50 cm
mit dem Dekor der Feuerblume mit aufgelegtem Goldrelief und schwarzen Effekten
Vase von Schaubach-Kunst mit dem Goldrelief Dekor 490 in Fraureuther Rot und grün,
und der Modellnummer 512 in den Größen 3 und 4
seltene und prächtige Vase von
Schaubach-Kunst
mit dem Ätzgolddekor 573
und der auch als Lampenfuss verwendeten
Form Nr. 614,
hier in der Größe 2
Auch Porzellanrosen (rechte und linke Rose) gehörten zum Angebot der Firma Schaubach-Kunst in Wallendorf. Auch nach 1964 wurden in Wallendorf noch Rosen hergestellt (Foto Mitte).
Einem Katalog zufolge wurde die Auswahl zu Zeiten von Heinz Schaubach "Kolllektion Rosella" genannt und wie folgt beschrieben: "Porzellanrosen in natürlichen Farben auf Elfenbeinporzellan und Poliergoldstaffage". Diese wurde ergänzt durch die "Kollektion Rosella reich", bei der die Rosen noch durch "viele bunte Meißner Streuer über die Flächen verteilt" ergänzt wurden.
Die Rosen erhielten die Form Nummern 6001 (6 cm hoch), 6003 (5,5 cm hoch) und 6004 (4 cm hoch), wie man auf den Fotos (mit Ausnahme der letzten Ziffer) erkennen kann. Beide Rosen haben eine Höhe von 4 cm.
ganz kleine Schale mit Rose mit der Modellnummer 4002
vorstehend Dose von Schaubach-Kunst mit der Modellnummer 761, mit Ätzgolddekor, Olympia
vorstehend Vase von Schaubach-Kunst mit dem Dekor 573
schöne Sammeltasse von Schaubach-Kunst mit Goldrelief Drache
gemäss Aufkleber mit der Modellnummer 831 und der Dekornummer 392,
was nicht ganz nachvollziehbar ist, siehe meine Seite Goldrelief
nach Angabe des Verkäufers ein Hochzeitsgeschenk im Jahre 1937
siehe auch meine Seite zu Reliefmalerei
Kerzenständer von Schaubach-Kunst mit der Modell Nummer 1072. Das Modell ist in die 1930er Jahre einzuordnen, was auch mit der Aufschrift Olympia korrespondiert. Es handelt sich eine spezielle Art der Goldverarbeitung, ein Goldätzdekor, und speziell um eine Hand-Tiefätzung.
Nachfolgend ein Kerzenständer mit der Bodenmarke Schau-W-bach
Moccaservice der Firma Schaubach-Kunst aus den 1950er Jahren
Interessant ist insbesondere die Bodenmarke, die wohl nur eine kurze Zeit Verwendung fand. Die Fotos einer Ausstellung in Leipzig im Jahre 1950 (zu sehen auf meiner Ausstellungsseite) belegen die Verwendung dieser Marke um diese Zeit:
ein W in der Mitte, links das Wort Schau, rechts das Wort Bach.
Näheres zu dieser Bodenmarke erfahren Sie auf meiner Seite Schau-W-bach
Zum Sortiment von Schaubach-Kunst und Porzellanfabrik Wallendorf gehörten auch Blumenschalen. Diese werden im Katalog (siehe Seite Produktpalette) angegeben mit: Blumenschalen mit losen und festen Mittelstücken, weiß oder elfenbeinfarben glasiert, auch mit Mattgoldausführung. Sie sind dort in runder Form abgebildet und tragen die Modellnummern 841/1 und 1022/1( Schale mit Vögeln auf Sockel), die 1022/2 und 1026 (Schale mit tanzender Elfe), Nr. 1022/2 (Schale mit Putto, Ball spielend) sowie Nr. 1225 (Schale mit Putto sitzend auf Ball).
Hier sehen Sie eine solche Blumenschale in achteckiger Form, weiß glasiert, auf dem Rand mit Weinlaubrelief und mittig dem Putto sitzend auf Ball der Modellnummer 1225.
Liebe Leser,
seit langem befindet sich in meiner Sammlung ein Büchlein (Notizheft) der Firma von Heinz Schaubach. Ich konnte mir die ganze Zeit nicht vorstellen, wofür es bestimmt war. Nun ist mir durch einen zufälligen Fund klar geworden, was es damit auf sich hat. Auf jeder einzelnen Seite des Heftchens ist ein Wappen einer bestimmten Stadt farblich abgebildet und teilweise auch angemerkt, wie das Wappen farblich gestaltet werden soll.
Ich gehe nun davon aus, dass das Büchlein (siehe nachfolgende Fotos) die Vorlage für die nachfolgend abgebildeten Fliesen ist, die mit den Wappen der verschiedenen Städte Deutschland angefertigt wurden.
Und wieder ist ein Puzzlestück Porzellangeschichte gefunden, worüber ich mich aufrichtig freue und Sie hoffentlich auch.
Ihre Porzelline