Ich wünsche allen Lesern meiner Webseite eine
schöne Advents- und Weihnachtszeit
Porzellane des Monats
die Modellnummer der Vase lässt darauf schließen, dass es sich um eine betriebsinterne Form handelt und Gottfried Stöhr als Modelleur in Frage kommt.
Flakon für die Wallendorfer Porzellanfabrik konzipiert
und später im Porzellanwerk Freiberg hergestellt und leider dekoriert
Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin
de K o g e n 's Sylvia,
mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.
Liebe Leser und Liebhaber
des Wallendorfer Porzellans,
eine Ausstellung von Wallendorfer Porzellanen, eine Ausstellung gegen das Vergessen und für eine Würdigung der DDR-Kultur, für deren Integration in das Leben unseres gemeinsamen deutschen Staates ist nun zu Ende gegangen
Ich hoffe, Sie haben diese einmalige Chance ergriffen, diese repräsentative Sammlung von Wallendorfer Porzellanen zu genießen und einen Querschnitt des Schaffens von Gottfried Stöhr zu erleben.
"Vergessenes DDR Design -
Die Wallendorfer Porzellane
von Gottfried Stöhr"
Die Ausstellung fand vom
17. April bis Ende November 2022
im Schlossmuseum in Eisfeld statt.
Die Ausstellung war für alle Besucher ein unvergessliches Erlebnis inmitten von Porzellanen, die den Kennern unter uns für immer unvergessen bleiben.
Nach Einschätzung des Museumsleiters Herrn Haine war es auch der gut besuchten Sonderausstellung zu verdanken, dass das Eisfelder Museum in diesem Jahr vergleichsweise gut über die Runden gekommen ist und dies ungeachtet von Corona, Energiekrise und schwindendem Kulturinteresse in Zeiten der Inflation.
Daher sei allen engagierten Besuchern, Gästen und Mitstreitern aufrichtig und herzlich gedankt!
Liebe Leser,
natürlich gilt unser Dank, unsere Anerkennung und Bewunderung in erster Linie den in Wallendorf, Lichte, den anderen Betrieben des VEB Vereinigte Zierporzellanwerke Lichte und den Nachfolgeunternehmen fest angestellten und langjährig tätigen Formgestaltern, Dekorgestaltern, Entwerfern und Modelleuren, die die Form- und Dekorgestaltung über einen Zeitraum von 50 Jahren maßgeblich bestimmt haben. Über diese und die von ihnen entwickelten Formen und Dekore im Bereich der Gefäßgestaltung berichte ich auf dieser Seite ebenso wie auf den Seiten Wallendorfer Sortiment, den Seiten über Gottfried Stöhr und Gerhard Nußmann.
Im Laufe der Jahre, vor allem der 50er, 60er und 70er Jahre wurde deren Tätigkeit ergänzt und bereichert durch die Einbeziehung auswärtiger Künstler und ihrer Modelle im Bereich der Gefäßkunst. Über diese Künstler berichte ich auf meiner Seite Künstlermodelle Gefäße I. Klicken Sie einfach, wenn Sie eher etwas über die auswärtigen Künstler erfahren möchten.
Die Trennung zwischen diesen auf meiner Webseite ist nur dem begrenzten Datenvolumen einer Webunterseite geschuldet, denn gerade im Bereich der Gefäßkunst wurde zwischen auswärtigen und ortsansässigen Künstlern eng zusammengearbeitet, so dass Formen auswärtiger Künstler mit Dekoren der eigenen Dekorgestalter versehen wurden und umgekehrt, wie Sie nachfolgend sehen werden.
Anlässlich des 200. Jahrestages hatte der Wallendorfer Betrieb einen Wettbewerb ausgeschrieben, die besten Stücke wurden mit Preisen ausgezeichnet und angekauft. Natürlich wurden diese auch auf der Ausstellung zum Jahrestag gezeigt, wovon einige der Fotos in den Galerien zeugen.
Das moderne zeitgenössische Porzellan aus Wallendorf stand im Mittelpunkt zweier exklusiver Ausstellungen in den Jahren 1966 und 1967 unter eben diesem Motto.
Die erste Ausstellung fand von August bis November 1966 in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle statt. Der dazugehörige Ausstellungskatalog ist zwar in aller Munde, aber sehr schwer zu finden. Nachfolgend habe ich ihn für Sie abgebildet.
Eine zweite Ausstellung fand vom Januar bis zum März 1967 im Kunstgewerbemuseum Köpenick im Schloß Köpenick statt. Es handelte sich dabei um eine Übernahme aus der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle. In drei Ausstellungsräumen wurden reizvolle dünnwandige Mokkaservice und Gewürzmenagen, Schalen, Vasen und Dosen moderner Formgebung, Kleinplastiken nach Werken von Bildhauern, Reliefs und Medaillons ausgestellt.
Einen Katalog zu dieser Ausstellung hat es wohl nicht gegeben, was auch verständlich ist, da ja bereits der vorgenannte Katalog der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle vorlag.
Hier ein Bick in einen Messeraum, in dem viele der modernen Porzellane dieser beiden Ausstellungen (für den Kenner) zu erkennen sind.
Welche Dekore die ortsansässigen Künstler für Gefäße der auswärtigen Künstler angefertigt haben, erfahren Sie auf der Seite der auswärtigen Künstler.
Hier sollen darüber hinaus auch die v.a. von Gottfried Stöhr modellierten Gefässe der Wallendorfer Moderne aufgeführt werden; insbesondere jene, die auch auf den
Ausstellungen in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle 1966 und im Kunstgewerbemuseum Köpenick im Schloß Köpenick im Frühjahr 1967 ausgestellt wurden.
Gottfried Stöhr
1963: Dosen weiß glasiert
9 cm hoch und 8 cm Durchmesser mit Relief nach Traudel Köhler,
9 cm hoch und 10,5 cm Durchmesser mit Dekor Sportpreis
Gottfried Stöhr
1964: Jubiläumsschale - 200 Jahre Wallendorfer Porzellan - weiß glasiert mit umlaufendem Relief "Die Herstellung des Porzellans", Purpur- und Golddekor, Handmalerei,
8,5 cm hoch und 21 cm Durchmesser
Gottfried Stöhr
1964: Bodenvase
weiß glasiert und reliefiert, 62 cm hoch
Gottfried Stöhr
1964: Bodenvase
weiß glasiert und reliefiert, 100 cm hoch
Gottfried Stöhr
1964: Bodenvase weiß glasiert,
100 cm hoch mit Chemierelief,
100 cm hoch mit abstraktem Relief (siehe Foto)
Gottfried Stöhr
1965: Vase weiß glasiert mit Negativrelief
33,5 cm hoch mit Dekor Sportpreis
Gottfried Stöhr
1965: Menage 4teilig, weiß glasiert
17,5 cm hoch in Holzständer mit Metallgriff
Gottfried Stöhr
1965: Serie Sanssouci
Reliefdekor,
Purpur- und Golddekor von Heinz Werner, Handmalerei, große Schale 6,5 cm hoch und 18 cm Durchmesser,
1966: Purpurdekor von Heinz Werner, kleine Vase 4,5 cm hoch
1965: Purpurdekor von Gerhard Nußmann, kleine Schale 4 cm hoch, 10 cm Durchmesser,
weiß glasiert, Dose 7 cm hoch
vorstehend das Purpurdekor von Heinz Werner analog dem Dekor des Flitterwochenservice
nachfolgend die Purpurdekore von Gerhard Nußmann, die bauchigen Gefäße wurden mit Rosendekor, die Schalen mit Streublümchen dekoriert
weitere Porzellane der Serien Sanssouci auf meiner Seite Wallendorfer Sortiment
Gottfried Stöhr
1965: Vasen, Leuchter, Dose, weiß glasiert
Vase, 22 cm und 18 cm hoch,
Leuchter, 15,5 cm und 20 cm hoch,
Dose mit Holzdeckel, 10 cm hoch
1965: Golddekor, Gerhard Nußmann, Handmalerei ?
Werksmodelle
1965: Dosen mit Holzdeckel, weiß glasiert, 10 cm hoch und 4.5 cm hoch.
Dose mit der Modellnummer 3057 und Tintenfassvase von Hubert Petras,
dekoriert mit Stadtansichten von Saalfeld
Rathaus, St. Johannis-Kirche, Hoher Schwarm, Heimatmuseum, Saaltor, Marktapotheke
Hier das Dekor auch in blauer Farbe
Sensation:
Dekor von Arno Häckel 1963/64, Schiebebild inklusive Federzeichnung und Goldrelief handgemalt, erstmals nach fünf Jahren Suche in grüner Farbvariante gefunden!
Kerzenständer von Wallendorf mit der Modellnummer 6025/GS
Liebe Leser,
nun ist es soweit und ich kann Ihnen die kleine Dose rechts auf der rechten Abbildung (Foto unten) in Natura präsentieren. Sie trägt die Modellnunmmer 3056. Der Holzdeckel wirkt sehr elegant auf dem weißen Porzellan. Fomgebung und Struktur der Gefässe sind einzigartig schön, wahre Meisterwerke der Pozellankunst aus dem einstigen Porzellinerort Wallendorf.
Ihre Porzelline
Vasen und Gefäße , modelliert von Gottfried Stöhr und dekoriert von Gerhard Nußmann.
Nachfolgend können Sie eine Schale von Gottfried Stöhr bewundern, die wie ich herausgefunden habe, den Namen "Wellenspiel" erhalten hat.
Vasen, modelliert von Gottfried Stöhr, mit Dekor von Gerhard Nußmann
Bei beiden nachfolgenden Stücken handelt er sich m.E. um Modelle von Gottfried Stöhr und zwar jene, für die er seinerzeit mit der Goldmedaille auf der Leipziger Messe ausgezeichnet wurde. Diese Porzellane wurden, wie wir sehen , dann nicht in Wallendorf oder Lichte, sondern in Unterweißbach hergestellt. Das Dekor ist dasjenige der blauen Rose von Gerhard Nußmann.
Wallendorfer Dose mit der Modellnummer 3043, von Gottfried Stöhr gestaltet, die bereits auf den Ausstellungsfotos im Jahre 1964 mit verschiedenen Dekoren, hier mit einem Rhombenmuster in waldgrün, zu sehen ist.
Und jetzt habe ich die Dose auch auf den Ausstellungsfotos von 1964 gefunden; auch noch mit einem anderen Dekor.
Exponate, die für die Handelsorganisation "Berlin Souvenir" hergestellt wurden. Die Dekore wurden hauptsächlich, wie die nachfolgenden Berliner Ansichten, von Gerhard Nußmann entwickelt, manchmal aber auch, wie bei dem vorstehenden Dekor (Harvenjule, Leierkastenmann, Berliner Schusterjunge) angekauft.
Wilfried Kühn, der am 11.07.1988 verstarb, war Chefgestalter des Kombinates Feinkeramik Kahla, Direktor für Erzeugnisentwicklung und Leiter des Designzentrums des Kombinates Feinkeramik Kahla im VE Wissenschaftlich-Technischer Betrieb Keramik (WTK) Meißen. Er war ein engagierter Fachmann und prägte sowohl durch seine eigene Designtätigkeit als auch in seiner Leitungsfunktion die Form- und Dekorgestaltung.
Vase der Form 2227 in den Größen 227/1, 2227/2 und 2227/3- ein beeindruckendes Stück aus Porzellan, das sich in der Hand entfaltet und zum Kunstwerk emporschwingt. Der Modelleur dieser Serie ist Wilfried Kühn. Das Dekor ist von Gerhard Nußmann.
Der Kerzenhalter hat die Modellnummer 5072 und der Aschenbecher die Modellnummer 6090
Liebe Leser,
wie mir von mehreren Insidern auch namens der benannten Künstlerin im März 2022 übermittelt wurde, stammen die nachgenannten Formen der Teedose und der Kugelvasen nicht von Astrid Löffler. Sie sollte daher als Künstlerin ohne weitere Belege ihres Wirkens für die Wallendorfer Porzellanfabrik hier nur aufklärungshalber benannt werden.
Jedenfalls gehört sie nicht zu den Künstlern, die vor 1964 aufgerufen waren, ihre Entwürfe in Wallendorf einzureichen. Schon die Modellnummer der Kugelvasen 2217 zeigt einen späterem Entwurf, der wohl in das Jahr 1968 einzuordnen ist. Auf den vorhandenen Ausstellungsfotos sind die Kugelvasen mit ihrem modernen zeitlosen Design erstmals 1970 nachzuweisen.
Und wie immer war es sicher ein Zusammenwirken vieler ambitionierter Mitarbeiter, um aus einem Entwurf ein Porzellanstück zum Leben zu erwecken. Die eigene Persönlichkeit hat man in den Porzellanfabriken in Lichte und Wallendorf in der den Porzellinern innewohnenden Bescheidenheit eher hinten angestellt...
Und diesem Prinzip folgend wollen wir es mit dem Gesagten dabei belassen. Das Ergebnis des Wirkens kann sich jedenfalls sehen lassen.
Und hier sind sie nun - die Wallendorfer Kugelvasen mit Durchbruchrand,.
moderne Vasen der Form 2217 in den Größen 1, 2 und 3
entworfen und modelliert unter dem Chefdesigner und Chefgestalter Gottfried Stöhr
und bisher auch immer Astrid Löffler zugeordnet
jedenfalls modelliert und hergestellt in der Wallendorfer Porzellanfabrik
Das nachfolgende Mokka-Service, hier mit orientalischem Design, sollte jedenfalls von Astrid Löffler - Lucke gestaltet worden sein. Diese Service gibt es in sehr vielen weiteren Designvarianten.
Mokka Service "Diamant", Entwurf Astrid Löffler 1968, "Design highlight", hergestellt im Porzellanwerk Freiberg.
Astrid Löffler-Lucke: geb. 1939 in Magdeburg; 1959 - 64 Studium sowie 1964 - 74 Assistenz bzw. künstlerische Mitarbeit an der Burg Giebichenstein Halle, 1974 - 84 freischaffend in Halle, später in Weißenfels.
Quelle: "Burg Giebichenstein - Die hallesche Kunstschule von den Anfängen bis zur Gegenwart", 1993.
Mokka Service "Diamant", Entwurf Astrid Löffler 1968, hergestellt im Porzellanwerk Freiberg., mehr am Ende der Seite.
einzigartige Stücke mit einem Dekor , das mein Vater Heinz Koge entwickelt hat.