Die Familie des Franz Richter in Schmiedefeld

Lebens - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten über unsere Vorfahren

 

Die Familie des Franz Richter in Schmiedefeld

 

Liebe Nachfahren des

 

Bergarbeiters und Kirchendieners Franz Richter in Schmiedefeld,

 

sei es, dass Ihr die Nachfahren von

 

Eugen Richter, Armin Richter, Rudi Richter, Oswald Richter, Erwin Richter, Martha Richter, Anna Richter, Elfriede Richter, Otto Richter oder Paul Richter

 

seid, ich habe es nach einigen Schwierigkeiten geschafft, etwas über Eure Urahnen heraus zu finden und hoffe, dass es Euch genauso interessiert wie mich.

 

 

 

Das ist er nicht, der Franz Richter aus Schmiedefeld, sondern sein Sohn, Otto Willi Paul Richter, mein Großvater, den ich nie kennengelernt habe, denn er ist, nachdem er gerade erst nach dem Krieg wieder in der Grube Schmiedefeld angefangen hatte zu arbeiten, bei einem Bergwerksunfall im Jahre 1946 in der Grube Schmiedefeld ums Leben gekommen. Eine Frau (meine Oma Elvira) und vier Kinder (meine Mutter und deren Geschwister) blieben zurück. 

 

 

Ein Denkmal für die im Bergwerk Schmiedefeld umgekommenen Bergarbeiter befindet sich in Schmiedefeld über dem Friedhof.

 

Und so ist die Geschichte der Familie Richter in Schmiedefeld auch eine Geschichte des Bergbaues in Schmiedefeld und der Region um Kamsdorf, mit der es auch lohnt, sich zu beschäftigen.

 

Nachfolgend eine Bescheinigung der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Grubenverwaltung Schmiedefeld. Darin ist auch vermerkt, dass Paul Richter Mitglied der Halleschen-Knappschaft in Halle/Saale war.

 

 

Sein Lebtag hatte sich Paul Richter dafür eingesetzt, dass sich die Arbeiter in der Gewerkschaft organisierten.

 

 

 

Wie überliefert ist, hat Paul Richter dann um 1931/1932 am Bau der Staumauer bzw. Nebenanlagen der Bleilochtalsperre bei Saalburg mitgearbeitet, so dass auch dorthin die Spuren der Familie Richter in Thüringen führen. 

 

Kurz über den Bau der Talsperre informiert, wird klar, wofür Paul Richter und andere Bergleute dort gebraucht wurden. Im Bereich des aufzustauenden Wassers wurden Stollen von 3 m Durchmesser in den Berg getrieben, durch die das Wasser dann mit großem Druck zu den Turbinen zur Stromerzeugung geleitetet wurde.

 

 

Vorstehendes gelesen wird klar, wie unser Franz Richter nach Schmiedefeld gekommen ist. Als der Betrieb der Gruben um Kamsdorf zurückgefahren und eingestellt wurde, zog es die Bergarbeiter auf der Suche nach Arbeit in die neu eröffnete Grube nach Schmiedefeld.

 

Unser Urahn Franz Richter wurde am 26.02.1874 in Großkamsdorf geboren und zwar als Sohn der Auguste Agathe Ernestine Richter, die zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre alt und nicht verheiratet war. Auguste Agathe Ernestine Richter, ist am 25.08.1842 in Großkamsdorf geboren, der Vater Johann Adam Richter war ebenfalls Bergarbeiter und bei der Geburt von Franz bereits verstorben. Deren Mutter hieß Johanna Emilia Sophia und war eine geborene Kerl aus Großkamsdorf und wird im Geburtseintrag von Franz nicht genannt.

 

Die Auguste Agathe Ernestine Richter, die Mutter von Franz Richter, ist unsere "Adelheid", so ist ihr Vorname jedenfalls überliefert.

 

In den Geburtseinträgen von Kamsdorf und Goßwitz sind bezeichnenderweise viele uneheliche Geburten zu verzeichnen, was ich nicht vermutet hätte. Die Väter sind natürlich nicht angegeben und da weder in der Geburtsurkunde noch in der Heiratsurkunde von Franz Richter dessen Vater vermerkt ist, werden wir wohl dieses Geheimnis nicht lüften können. 

 

Auch sind die Vornamen Heinrich und Franz  wie ich gerade entdeckt habe, nicht die Vornamen des Kindesvaters. Es handelt sich um die Vornamen der bei der Geburt anwesenden Paten: des Tischlers Franz Schneider und des Schneiders Heinrich Köhler. Dies deutet meines Erachtens darauf hin, dass der Vater bei der Geburt nicht (mehr) geliebt wurde. Die dritte Patin war die Schwester der Mutter, Pauline Richter.

 

Wie eine Nachfahrin recherchiert hat, sollen zu der Zeit Bauarbeiter aus Südtirol bei Kamsdorf tätig gewesen sein, so dass wir nun davon ausgehen können, dass Südtiroler Blut in unseren Adern fliest und die schwarzlockige gekräuselte Haarpracht vieler Abkömmlinge verursacht hat.... 

 

Es ist überliefert. dass Franz Richter seine Mutter "Adelheid" in Großkamsdorf regelmäßig besucht und unterstützt hat. Sie hat später einen Herrn Müller geheiratet und mit diesem noch zwei Söhne gehabt. Gestorben ist sie am 05.09.1912 als verwitwete Müller in Großkamsdorf.

 

 

Und heute, am 09.07.2024 gibt es Neuigkeiten über Adelheid Richter, die Mutter von Franz Richter:

 

Als Franz Richter fünf Jahre alt war, bekommt die Mutter ein weiteren Sohn, Hermann Eduard, geb. am 17.07.1879. Dieser verstarb im darauffolgenden Jahr, am 02.01.1880.

 

Am 04.06.1881 kommt ein weiterer Sohn zur Welt, der wieder die Namen Hermann Eduard Richter erhält. Die Mutter ist immer noch unverheiratet, aber in den beiden Geburtseinträgen ist vermerkt, dass sie anstelle ihrer bei der Geburt erhaltenen Vornamen nun "Adelheid" genannt wird.

 

Am 22.10.1883 ist sie eine verheiratete Müller und wird nur noch Adelheid geb. Richter genannt, als der Sohn Ernst Gotthilf Müller am 22.10.1883 das Licht der Welt erblickt. Dieser Sohn ist wie im Geburtseintrag vermerkt, am 29.05.1915 im 1. Weltkrieg gefallen.

 

Leider ist auch ihr 3. Sohn Hermann Eduard im Alter von nicht ganz fünf Jahren am 16.04.1886 verstorben und wird im Sterbeeintrag unter dem Nachnamen Müller (gen. Richter) geführt, weswegen ich ihn erst nicht gefunden habe.

 

Ihr 5. und letzter Sohn kommt am 14.06.1888 zur Welt und heißt Hugo Berthold Müller. Der Vater und Ehemann ist der Bergarbeiter Ferdinand Müller.  Und wie ich gerade mit Schrecken festgestellt habe, ist er bereits am 17.08.1889, 1 Jahr nach der Geburt des Sohnes Hugo Berthold Müller verstorben und zwar im Alter von 33,4 Jahren; Adelheid war 47 Jahre und stand mit drei Jungen im Alter von 15, 6 und 1 Jahr allein da. Da lag sicher eine große Verantwortung auf unserem Franz Richter, dem Ältesten.

 

Was aus dem Halbbruder Hugo Berthold Müller geworden ist, kann ich derzeit nicht nachvollziehen. Sein Bruder Ernst Gotthilf Müller war ja im Krieg geblieben. Hugo Berthold Müller hatte sich jedenfalls einmal bei den Nachfahren des Franz Richter gemeldet und als Halbbruder zu erkennen gegeben. 

 

Aus Großkamsdorf nach Schmiedefeld gekommen, heiratet der 1. Sohn und mein Urgroßvater Franz Richter am 6. Juni 1897 Auguste Wilhelmine Albine Frieda Leube geheiratet. Diese hat ihm wohl elf Kinder geschenkt und so ist die Großfamilie Richter in Schmiedefeld entstanden.

 

Die Namen der Kinder habe ich Ihnen vorn schon genannt:

 

Eugen Richter, Armin Richter, Rudi Richter, Oswald Richter, Erwin Richter, Martha Richter, Anna Richter, Elfriede Richter, Otto Richter und Paul Richter.

 

Die Ehefrau und Mutter Frieda Richter geb. Leube ist am 05.12.1957 in Schmiedefeld verstorben.

 

Franz Richter ist nach Angabe von Erbeserben am 28.06.1921 auf dem Feld/Acker neben dem Friedhof in Schmiedefeld im Alter von nur 47 Jahren durch einen Blitzschlag ums Leben gekommen. Seine geliebte Tochter Martha hat die ganze kalte und feuchte Nacht hindurch beim Vater Totenwache gehalten und sich dabei Rheuma zugezogen.

 

Seine Söhne Armin und Oswald waren mit dem Vater auf dem Acker und bei dem Blitzschlag zugegen. Seinen Sohn Oswald hat es auch schwer erwischt und er hat seinem vom Blitz geschädigten Leben später ein Ende bereitet. 

 

Den Schmiedefeldern war unser Franz Richter auch als Kirchendiener gut bekannt. Er hat sogar, wie es heisst, die Orgel gespielt und auch viele seiner Kinder konnten Instrumente spielen. Seine Frau, die Frieda, hat dafür gesorgt, dass aus allen Kindern was geworden ist. Noch in hohem Alter hat sie auch für sich allein jeden Sonntag echte Thüringer Klöße zubereitet. Frieda Leube hatte auch eine Zwillingsschwester, die Anna Leube, die mit ihrem Mann nach Amerika gegangen ist. Dieser soll als Ingenieur die Golden Gate Bridge mit errichtet haben und dabei ums Leben gekommen sein.

 

Das war es erst einmal von 

Ihrer Kogeschen Bergfrau