Liebe Leser,
es hat es tatsächlich gegeben, das
Keramstudio Schaubach.
Ausstellung in Leipzig im Jahre 1950. Dort wurden die Porzellane unter der Schaubach Kunstabteilung dargeboten.
Im Hintergrund an der Wand eine besonders seltene, später nicht mehr verwendete Marke:
ein W in der Mitte, links das Wort Schau, rechts das Wort bach.
Da nur äußerst selten derartig gemarkte Porzellane auftauchen, gehe ich inzwischen davon aus, dass diese Porzellane ausschließlich zum Zwecke der Ausstattung der benannten Ausstellung entwickelt und hergestellt wurden und es sich sozusagen um Kunstporzellan der Firma Schaubach-Kunst um 1950 handelt.
Einige der ausgestellten Objekte, wie auch das vor- und das nachstehende, konnten dem Künstler Otto Keil und der Künstlerin Inge Tschechne zugeordnet werden; siehe meine spezielle Seite dazu. Aber auch ein Objekt des Künstlers Arthur Storch konnte ich ausmachen.
Es muss den Fotos zufolge ein Keramstudio Schaubach gegeben haben; das heißt eine Zusammenarbeit zwischen dem Kunstzirkel um Otto Keil und Heinz Schaubach bzw. der Firma Schaubach-Kunst in Unterweissbach und in Wallendorf. Es hat das Keramstudio Schaubach gegeben, auf zwei Schildern der Ausstellung steht es schwarz auf weiß geschrieben, wie eine nähere Analyse der Fotos ergeben hat.
Die Figuren - Porzellanminiaturen - wurden, wie auch die Teller der nachfolgend zu sehenden Service, wie der Bodenmarke zu entnehmen ist, teilweise in der Porzellanfabrik in Unterweissbach hergestellt, die Heinz Schaubach ja im Jahre 1940 erworben und übernommen hatte.
Eine ganz neue Entdeckung konnte ich heute, am 18.08.2021 durch eine nähere Untersuchung der Fotos machen. Die Gefäße, Vasen und Teller der Firma Schaubachkunst, tragen vorwiegend Dekore von Marianne Meyfarth (1898-1992), deren Wirken für die Firma Schaubach-Kunst und den Ort Wallendorf bisher noch nicht belegt war. Ich hoffe, wir können noch mehr darüber in Erfahrung bringen. Es wäre auch interessant, in welcher Farbe ihre Dekore für Wallendorf gehalten waren. Derartige Porzellane sind mir noch nie begegnet, wo sind sie geblieben?
Moccaservice der Firma Schaubach-Kunst aus den 1950er Jahren in zwei Dekorvarianten
Bemerkenswert ist dabei, dass mit Ausnahme der Teller, die mit grüner Unterglasurmarke von Schaubach Unterweisbach am Boden gemarkt sind, alle weiteren Gefäße die selten anzufindende eingepresste Bodenmarke der Nachkriegsjahre tragen, ein großes W in der Mitte, links davon das Wort Schau und rechts das Wort bach:
Schau W bach.