Diese wunderschöne Bildplatte - Medaillon - Plakette ist eine
- Jubiläumsausgabe zum 225. Jahrestag der Wallendorfer Porzellanmanufaktur -
und wurde im Jahre 1989, dem letzten Jahr der DDR,
jedem Mitarbeiter der Manufaktur übergeben
Von dem vorstehenden Medaillon haben sich in den letzten drei Jahren lediglich drei Exemplare angefunden und zwar alle in Halle. Daher liegt die Vermutung nahe, dass sie in Verbindung der Wallendorfer Porzellanmanufaktur mit der Kunsthochschule Halle, Burg Giebichenstein, entstanden sind. In Produktion sind Sie nach Aussage des Chefdesigners Gerhard Nußmann nicht übernommen worden. Es handelt sich wohl um Designentwürfe, die aus Anlass des 200. Jahrestages der Gründung der Wallendorfer Porzellanfabrik in den Jahren 1963/1964 gefertigt und eingereicht wurden:
Die Porzellanprinzessin hält in der linken Hand eine Tasse aus Wallendorfer Porzellan und in der rechten das Firmenlogo bzw. die Bodenmarke - das blaue W mit der Jahreszahl 1764.
Das nachfolgende Medaillon war das aus den eingereichten Entwürfen Auserwählte. Es wurde angekauft und in größeren Auflagen hergestellt. Der ursprüngliche Entwurf stammte von Heinz Werner (siehe meine Seite Künstlermodelle Gefässe). Das Medaillon wurde von Gerhard Nußmann weiterentwickelt zu der Dekorvariante, die nachfolgend zu sehen ist. Davon sind mir in den letzten Jahren 3-4 Exemplare zu Gesicht gekommen. Es soll nur ausnahmsweise kostenaufwendig in Messing gefasst und mehrheitlich mit einer kleinen Öffnung im Porzellan hergestellt worden sein.
Liebe Leser,
erst kürzlich wurde ich von einem Sammler darauf aufmerksam gemacht, dass in meiner Sammlung noch die Porzellanmedaillen fehlen. Daher widme ich diesen Porzellanstücken jetzt eine extra Seite. Sie können sich schon auf das Interview mit besagtem Sammler freuen, das nun folgt:
Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin
de K o g e n 's Sylvia,
mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.
Liebe Leser,
auf meine Webseite aufmerksam geworden, hat sich, Sie werden es nicht glauben,
Henning Huschka
bei mir gemeldet.
In Sammlerkreisen ursprünglich bekannt geworden ist er durch sein Buch "Ersatzgeld und geldähnliche Belege in der DDR".
Henning Huschka wurde 1964 in Brandenburg/Havel geboren. Seine Sammelleidenschaft entwickelte sich bereits in der Kindheit und begann mit Briefmarken der DDR und Kleingeld des Deutschen Reichs. Durch sein Universitäts-Studium in Moskau richtete sich sein Interesse bald auf Papiergeldausgaben der frühen Sowjetunion sowie der anliegenden Staaten, speziell des Baltikums. Mehrere Veröffentlichungen in der Fachzeitschrift Der Geldscheinsammler zeugen von seinem ausgezeichneten Spezialwissen auf diesem Gebiet und ein Buch über die ausländischen Geldscheine unter deutscher Besatzung (2006), bei dem er als Co-Autor das Notgeld der baltischen Länder bearbeitete, bot die Gelegenheit dieses Spezialgebiet breiten Sammlerkreisen vorzustellen. In den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung begann er auch Belege zur Geldgeschichte der ehemaligen DDR zu sammeln. Trotz seines Umzugs nach Österreich blieb er seiner alten Heimat in Sammel- und Forschertätigkeit treu. Neben den staatlichen Papiergeldausgaben konzentrierte er sich bald auf die bis dahin unerforschten parallelen Geldausgaben und auf Geldersatz der DDR.
Vielleicht noch nicht so verbreitet ist, dass er auch Medaillen aus Porzellan und Keramik sammelt. Neben den vielfach bekannten Stücken aus Meissen hat Henning Huschka sich vor allem auf die kleineren Manufakturen und auf die „Neuentdeckung“ des Medaillenschaffens bekannter DDR Künstler spezialisiert. Zu erwähnen sind an dieser Stelle seine Publikationen über die Manufaktur Freiberg, über Hubert Schiefelbein aus Weimar und Günter Kaden aus Mecklenburg. Sein besonderes Interesse gilt den Medaillen aus der thüringischen Region. Die Sammlung von Henning Huschka umfasst bereits um die 700 dieser schönen Stücke besten weißen Goldes.
Einige der in Wallendorf und Lichte hergestellten Porzellanmedaillen können Sie nachfolgend bewundern.
Medaille von Schloß Wespenstein in Gräfenthal.
Was die Heubach-Medaille mit grünem Rand betrifft, heißt es in dem Buch von Dagmar Lekebusch über die Firma Gebrüder Heubach: "1922 ...wurde das 100-jährige Bestehen der Porzellanfirma begangen, wozu eine kleine Festschrift sowie eine porzellanene Gedenkplakette herausgegeben wurden."
Die Medaille Grundschule Lichte war für mich insofern eine Bereicherung, als ich bisher via Internet nicht herausfinden konnte, wann diese meine Schule den Schulbetrieb aufgenommen hatte. Es war demnach im August/September 1955. Dies wurde mir von Jemandem bestätigt, der zu den ersten 42 Schülern gehörte, die 1955 in der neuen Grundschule eingeschult wurden. Und nun ist auch ein Beweisfoto eingetroffen.
Wenn Sie zu denjenigen gehören, die sich für diese Medaillen interessieren, sich daran erfreuen, mehr noch, davon begeistert sind, dann habe ich eine sehr gute Nachricht für Sie. Es gibt jetzt davon noch viel mehr zu sehen und zu lesen, denn ...
Henning Huschka hat zum Ende des Jahres 2017 sein Buch über Medaillen aus Porzellan "Porzellan-Medaillen aus DDR Manufakturen" herausgebracht. Viel Freude damit!
Ihre Porzellan-Medaille
Sylvia D. geb. Koge
Nachfolgend einige Stücke aus meiner eigenen Sammlung