Fraureuther Porzellan und Schaubachkunst Wallendorf

Bild des Monats

Modell von Max Daniel Hermann Fritz

 

Was die Bodenmarken betrifft, wissen wir Insider ja, dass an allen Porzellanfabriken damit auch Schindluder getrieben wurde. Aber ich bin mit Sicherheit auf der richtigen Spur mit meinem Stempel W 1763 für Alt Wallendorfer Porzellane für vor Fraureuth Zeiten und dem Zusatzstempel Fraureuth für die Alt-Wallendorfer Porzellane, die von Fraureuth am Standort Wallendorf mit Zustimmung der Alteigentümer weiterproduziert wurden (siehe meine gleichnamige Seite W 1763 Fraureuth).
Natürlich hat Heinz Schaubach als Leiter der Kunstabteilung diejenige Weissware nach dem Konkurs von Fraureuth aufgekauft, die am Standort Wallendorf hergestellt worden war. Da er aber von 1926 bis 1934 nur eine Malerei hatte, nur dekorieren konnte und kein Porzellan herstellen, erklärt sich auch, dass er auf die unter W1763 Fraureuth hergestellten Sachen nur sein Klebzeichen aufdrücken konnte. Erst nach Kauf der Wallendorfer Fabrik 1932 und Instandsetzung der Brennöfen 1934 konnte er wieder in die Fabrikräume und hat dort sicher noch eine Menge Arbeitsmaterialien (auch Stempel) vorgefunden; aber vor allen anderen Dingen lagen dort natürlich die Alt-Wallendorfer Formen, die er wieder auflegen konnte, auch diese, die zu Fraureuth Zeiten ausgeformt wurden.
Und da finde ich es nicht abwegig, wenn er diese dann mit Schaubach-Marke unter der Glasur und zusätzlich mit Fraureuth-Stempel gezeichnet hat, wie Sie dies nachfolgend sehen können. Porzellane mit dieser Marke gibt es nicht viele, was darauf deutet, dass der Fraureuth-Stempel später wieder entfallen ist.
Die echten Fraureuth-Modelle (diejenigen, die erst zur Zeit der Kunstabteilung entstanden sind, sind ja per Gerichtsurteil nach Lichte zur Heubach AG gegangen und wurden dort ab und an wieder aufgelegt. Es könnte aber auch passiert sein, das die eine oder andere Form aus Versehen in Wallendorf geblieben ist. Diese hat er dann zusätzlich mit Original Fraureuth Modell als Klebzettel gekennzeichnet. Auch hiervon gibt es nur einige wenige Porzellane.

 

Wie ich jetzt gerade erforsche, hat es auch Modelle, wie dasjenige des Pierrot (siehe meine page Lichte Porzellan) mit der Formnummer 1016 oder Springender Hirsch mit der 1107 gegeben, die bereits vor Fraureuth-Zeiten modelliert wurden, da die einheimischen Künstler aber dann auch zur E.W. gehörten, auch mit E.W. bezeichnet worden sind und auch mal auf diese Weise zu Heubach gelangten.