Porzellan - Geschichte(n)
Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin
de K o g e n 's Sylvia,
mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.
Gräfenthaler Schönheiten Galerie
Gräfenthaler Mädchen und Frauen
Gräfenthaler Porzellan figuren
Liebe Leser,
auf der Suche nach Porzellanen und insbesondere Figuren, die der Gräfenthaler Modelleur Werner Winkler geschaffen hat, bin auf interessante Neuigkeiten gestoßen, wie Sie bald sehen werden.
Alle bisher allseits gesammelten Informationen und Angaben über das Wirken von Werner Winkler sind auf meiner speziellen Seite über Werner Winkler in der Porzellinergalerie zusammengefasst. Es sind auch Neuerwerbungen hinzugekommen, schauen doch einmal auf dieser Seite vorbei.
Sollte das wirklich alles gewesen sein, was wir über Werners Winklers Wirken der Nachwelt vermitteln können?
Ausgehend von dem Gedanken, das ich ja versuchen könnte unter den Gräfenthaler Figuren solche zu finden, die aus der Hand von Werner Winkler stammen, habe ich mich auf die Suche gemacht.
Zuerst habe ich tatsächlich die Lady entdeckt, die auf dem Flyer anlässlich der Ausstellung zu sehen ist (links oben), die der nun auch von uns gegangene Gräfenthaler und Erfurter Bildhauer Christian Paschold, der Schüler von Werner Winkler, für seinen Meister Winkler nach dessen Tode in seiner Casa de Artistas in Tiefthal im Jahre 2015 organisert hat.
Und nachfolgend können Sie sie bewundern, die Dame mit Hut und Rose, mit der Modellnummer 12049.
Gräfenthaler Porzellan Figur - Dame mit Rose mit der ModelLnummer 12049
Christian Paschold hat seinen Meister Winkler verehrt, aber auch einmal geäußert, dass er in Gräfenthal gelernt hat, "Kitsch" zu produzieren. Auch in diesem Sinne werde ich mir die Figurenproduktion von Gräfenthal natürlich ansehen, um mir selbst ein Urteil zu erlauben.
Aber eines kann ich Ihnen bereits jetzt versichern - unter den Gräfenthaler Figuren gibt es auch atemberaubende Schönheiten.
Erfreuen Sie sich an meinem Exklusivinterview, besser dem Small Talk mit den Schönheiten von Gräfenthal.
Ihre Porzelline de Dietrich
Wie Sie, liebe Leser, nachfolgend bemerken werden, sind die Figuren alle mit der Bodenmarke des Gräfenthaler Porzellanfigurenwerkes gemarkt. Sie stammen jedoch nicht aus den Zeiten des Bestehens der DDR, sondern wurden nach der Wende, nach 1989, hergestellt, was daraus ersichtlich ist, dass unter der Bodenmarke nicht mehr GDA oder DDR sondern Germany steht.
Da ich die Figuren als Sammlung erworben habe und die Verpackung mit den Modellnummern beschriftet war, gehe ich davon aus, dass es sich bei den Figuren um Fabrikware und Neuware handelt. Diese könnten also aus der Insolvenzmasse und daher aus den Jahren 2006-2008 stammen.
Es könnte sich jedoch auch um eine spätere Produktion in einer Thüringer Fabrik handeln, die die Formen aufgekauft und neu ausgeformt hat. Wie aus dem Internet hervorgeht, wurden einige dieser Figuren in der Porzellanmanufaktur Reichenbach angeboten, wie man nachfolgend sehen kann.
Wie ich inzwischen erfuhr, ist der Figurenfundus von Gräfenthal in der Tat zum größten Teil in Reichenbach archiviert und es werden noch heute Gräfenthaler Figuren in Reichenbach hergestellt.
Tradition - Porzellanmanufaktur Reichenbach
Bei den farbigen Figuren stand auf der Verpackung hinter den Modellnummern noch ein Schrägstrich und eine 47 (z.B. 12035/47). Dies bedeutet, wie ich inzwischen herausgefunden habe, dass die Figur mit Unterglasur-Scharffeuerfarbe gespritzt wurde; /47 L würde bedeuten, dass die Figur mit Unterglasur-Scharffeuerfarben handgemalt wäre. Wenn auf dem Boden der Figur ein weiteren Stempel angebracht ist, der die Figur als "garantiert handgemalt" ausweist, wie bei einigen der Liebespaare unten, ist die Sache natürlich klar.
Modelliert und erschaffen wurden die Figuren, deren Modellnummern zwischen 11651 und 12355 liegen, aus meiner Sicht zwischen 1963 und 1973, als man sich im Gräfenthaler Porzellanfigurenwerk um eine Neuorientierung in künstlerischer und gestalterischer Hinsicht bemühte (siehe hierzu meine Einführung auf der Gräfenthalseite). Und da in dieser Zeit in Gräfenthal unser Werner Winkler als befähigster Modelleur tätig war, wollen wir gern davon ausgehen, dass er der Schöpfer dieser Figuren ist.
Und nun viel Freude beim Flanieren in meiner Schönheiten - Galerie
Gräfenthaler Porzellan Figur - Dame mit Korb mit der ModelLnummer 12050
Gräfenthaler Porzellan Figur - Dame mit Stola mit der ModelLnummer 12236 oder 12336
Die Bodenmarke zeigt noch folgende Besonderheit:
die Figur wurde zu DDR-Zeiten hergestellt,
sie ist mit der Bodenmarke versehen, wie sie von 1976 bis 1989 Verwendung fand,
die farbliche Gestaltung der Figur ist nicht besonders elegant, eher mauerblümchenmäßig
die Haare sind im Gegensatz zu den anderen Damen ihrer Art glasiert, die Haut nicht in Mattfleischfarbe.