Erinnerungen an Erika Mattern

Das war unsere Erika Mattern im Juni des Jahres 2005

Auch in diesem Jahr 2024, heute am 29. Mai, ihrem Geburtstag, denke ich wie jedes Jahr an meine liebe Arbeitskollegin Erika Mattern. 

Liebe Leser und Bekannte unserer lieben treuen Seele,

Erika Mattern,

die nun für immer von uns gegangen ist.

Als ich wie jedes Jahr, beginnend mit dem Jahre 1985 an, zum Geburtstag am 29. Mai gratulieren wollte, habe ich im Altenheim erfahren, dass meine liebe Arbeitskollegin,  mütterliche Freundin und tröstende Begleiterin meines wechselvollen Lebens, Erika Mattern, bereits am 07.11.2021 verstorben ist.

Nach so vielen Jahren, in denen sie Auf dem Kiewitt in Potsdam in ihrer kleinen Wohnung mit Blick auf die Havel zusammen mit Karl-Heinz und am Ende ohne ihn gewohnt hat, war sie ja nach einem Schlaganfall im Altenheim in Bad Belzig gestrandet. Was zu diesem Zeitpunkt noch von ihr übrig war, war erschreckend und befremdend für mich. Sie war nicht wiederzuerkennen in ihrer Art, als ob ihre gute Seele und der gütige Mensch, der sie all die Jahre war, sich schon aus dem Körper entfernt hatten.

Zunächst habe ich sie dort öfter besucht, dann im Einvernehmen mir ihr aber Abstand davon genommen, da sie mit meinen Besuchen irgendwie Probleme bekommen hat. Meine Post habe ich dann auch nur noch anonym hingeschickt in der Hoffnung, dass das hilft.

Wohl gefühlt hat sie sich dort mit Sicherheit nicht, wie auch, als gebildete, belesene und gesundheitsbewusste Frau aus Potsdam tut man sich sicher schwer mit fettiger Hausmannskost am Mittag und ungetoastetem Toastbrot mit fettiger Teewurst und Leberwurst ohne Gemüse zum Abendbrot, wenn nebenan einer anderen Frau ein Teller mit Köstlichkeiten serviert wird...Oder ist das die Eingewöhnungszeremonie zur Lebens- und Willensabgewöhnung?

Mit ihr im Rollstuhl nach draußen durften wir dann plötzlich auch nicht mehr und haben uns an den Tisch der bereits Verstummten mit ihr gesetzt, an dem ihr Verstand regelmäßig wie von selbst plötzlich dahinschwand...

Inzwischen habe ich bei der Friedhofsverwaltung erfahren, wo ihr Grab ist:

Neuer Friedhof Potsdam, Wst XXIV Nr. 147(4).

Dies für alle, denen es ebenso wie mir ergangen ist und die noch Abschied von Erika Mattern nehmen wollen.

Hier ist sie Gott sei Dank wieder eins mit der Natur und dem Leben geworden. Für meinen Geschmack ist es allerdings für Friedhof etwas zuviel Natur und wir werden eine Weile brauchen, unsere Eindrücke vom Pfingstsonntag auf dem Neuen Friedhof zu verdauen. 

Ich habe ein schönes Gesteck anfertigen lassen - zum Abschied nehmen - obwohl man am Baumgrabfeld (Urne unter Strauch (nicht mal Baum) mit Steinen rundherum auf der Erde) nichts niederlegen soll, damit das Personal keine Arbeit mit Aufräumen hat...

Da hat man doch richtig Freude dabei, an seinen wohlverdienten Lebensabend nach langen 45 Arbeitsjahren in dieser Gesellschaft zu denken oder?

Wir haben nur ein paar Rosen gestreut und das war gut so und gedenken Erika künftig auf unsere Art und Weise. 

Ja, Erika hat genau wie ich gern fotografiert und die Fotos dann gerahmt verschenkt. Meist waren es Naturaufnahmen aus Zempin von der Insel Usedom.