Porzellan - Geschichte(n)
Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin
de K o g e n 's Sylvia,
mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.
Pâte-sur-pâte
Liebe Leser,
ich möchte Sie heute mít einer besonderen Dekorationstechnik vertraut machen, der
Pâte-sur-pâte - Malerei.
Übersetzt wird dies allerorts mit Masse auf Masse, was mir nicht wirklich gefällt, es klingt zu deutsch, zu wenig künstlerisch, vielleicht fällt uns noch etwas Besseres ein. Das Wörterbuch (den Olivier) befragt, bedeutet peindre dans la pâte - Farbe dick auftragen und vermalen, nur das es hier keine Farbe sondern flüssige Porzellanmasse (Schlicker) verwendet wird. Was halten Sie von "Schicht um Schicht" ?
Pâte-sur-pâte Vasen der Gebrüder Heubach
Auf der Londoner Weltausstellung 1851 erregte die französische Porzellanmanufaktur Sévres durch eine besondere Dekorationstechnik Aufmerksamkeit.
Auf den noch ungebrannten farbigen Scherben wird dabei mit flüssiger Porzellanmasse in dünnen transparenten Lagen gemalt, so dass der farbige Untergrund noch durchscheint und auf diese Weise ein reliefartiges Motiv entsteht.
Diese Dekorationstechnik wurde in den Jahren danach auch von anderen Porzellanfabriken angewandt, hauptsächlich jedoch von der Firma Gebrüder Heubach, wie wir dem Angebot im Web entnehmen können.
Die vorstehenden Vasen wurden, wie es scheint, meist für Liebhaber in den USA und England gefertigt. Das erklärt sich aus der Bodenaufschrift "Made in Germany" und dem Umstand, dass diese meist von Antiquitätenhändlern in den USA oder England angeboten werden.
Anfangs wurden die so dekorierten Porzellane mit der Sonnenmarke von Heubach gekennzeichnet, später wurde eine spezielle Marke verwendet, wie Sie oben sehen können. Ausgeführt wurden die Arbeiten wie es aussieht von einer bestimmten Person, die mit "ze" signiert bzw. ihr Zeichen mit flüssiger Porzellanmasse aufgebracht hat. Wenn Sie genau hinschauen, können Sie es entdecken.
Nun, das war mein kleiner Exkurs in die Welt der Pâte-sur-pâte - Malerei.
Ihre Porzellanfee