Fraureuth - Service - Rokoko

               Porzellan - Geschichte(n)

 

Da bin ich wieder für Sie, Ihre Porzellan-Reporterin

 de  K o g e n 's  Sylvia,

mit meinen Geschichten rund um's Porzellan.


Liebe Leser,

 

ich habe Ihnen heute etwas ganz Besonderes mitgebracht. Ich konnte es wieder zurück in seine Heimat holen, nach dem es im Norden von Idaho in den USA gelandet war, wohin die Eigentümer vor 25 Jahren ausgewandert waren.

 

 

Es handelt sich um ein Tee/Kaffeeservice mit der Bezeichnung "Rokoko" aus den Jahren 1879-1884, von dem mir schon Abbildungen einzelner Gedecke bekannt waren. Als Service hatte ich es bislang noch nicht gesehen. In dem Buch von Susanne Fraas erfahren wir, dass es sich um die Form Nummer 191 handelt und es wohl zu den ersten kompletten Servicen gehört, die Fraureuth überhaupt hergestellt hat.

 

 

 

" Ein filigraner, durchbrochener,  aus kombinierten Rocailleornamenten zusammengesetzter eingezogener Ringfuß trägt die bauchigen Ovalhohlkörper von Kannen, Dosen und Tassen dieser Geschirrform." - so beschreibt es die Expertin. 

 

Bei dem Gold, das für das Service Verwendung fand, muss es sich auch um etwas Besonderes handeln, ein solcher Goldglanz ist mir noch nie begegnet.

 

Ich habe daher gleich meinen Experten Gerhard Nußmann dazu befragt und erfahren, dass neben dem sonst verwendeten empfindlichen Glanzgold und dem bekannten stabileren Poliergold noch eine weitere Goldart verwendet wurde - das Pudergold, das hochwertigste Gold, das mit Dicköl angerührt wurde. Da es nach dem Brennen eine nicht so schöne gelbbraune Farbe bekommt, muss es mit dem Achatstift noch aufwendig poliert werden. Auch die sichtbaren Blattadern wurden mit dem Achatstift eingebracht.

 

 

Bei Fraas sind mehrere Dekorvarianten dieses Services abgebildet. Kein Dekor ist jedoch so schön wie das vorliegende.

 

Der Umstand, dass ein Dekor der Malerei Sontag und Söhne in Geiersthal aus den 20er Jahren gefunden wurde, lässt neben meinen Ausführungen zu der roten Bodenmarke der Malerei Lichte darauf schließen, das dieses Geschirr wohl in Wallendorf oder Lichte bemalt wurde. Die Teller kamen eindeutig aus der Weißproduktion von Fraureuth, sie sind mit der grünen Bodenmarke versehen, die Tassen und Gefäße jedoch nicht. Sie können daher nur in Wallendorf hergestellt worden sein.

 

 

Es handelt sich bei dem Service sicher um eine Auftragsarbeit, bei der der Kunde sein Service nach seinen Wünschen zusammenstellen, Dekor und Farben auswählen konnte.

Jeder Teller, jede Tasse, jedes Stück ist mit einer aufwendigen Blumenmalerei versehen, natürlich handgemalt und ein Unikat, wie Sie in der folgenden Galerie sehen können.

 

Nun, das war es,

Ihre Entdeckerin de Dietrich

 

 

Nachfolgend eine Galerie mit weiteren Dekorvarianten des Services